Mittwoch, 30. Mai 2012

Das Geschenk

Nachdem ich heute meine Wache beendet hatte, schlenderte ich über den Markt und schaute was alles für Waren angeboten wurden. Die Auswahl war groß und als ich an einem Stand vorbei ging sah ich etwas, ich ließ es mir einpacken. Man sagte mir sehr oft nach, dass ich zu weich für einen Krieger wäre, aber ich denke nicht nur sein Stahl, sein Mut, seine Ehre machen aus einem Krieger einen guten Krieger, nein auch sein Herz.

Unsere Regentin kämpfte im Moment alleine gegen, ich weiß nicht gegen was genau? Gegen einen einzelnen Krieger, gegen die rote Kaste, die Angst eines erneuten Umsturzes? Ich wusste es nicht genau, aber so wie sie entschieden hatte, war es für mich verständlich und nachvollziehbar. Die alten verkrusteten Strukturen der Wache in Kasra wurden endlich aufgebrochen und Männer hatten ihre Macht verloren die damit nicht klar kamen. 

Der Umbruch war gut und er wäre sowieso irgendwann gekommen, es ist ja schon ein Hohn, dass der Feldherr in Kriegszeiten alle Geschicke lenkte, aber in Friedenszeiten ein ganz normaler Soldat war. Unglaublich. Aber gut, dies hat sich ja nun alles geändert. Mit meinem schön eingepackten Päckchen ging ich also zur Regentin und wollte mit ihr Reden. Wollte ihr sagen, dass sie mal durchschnaufen konnte, dass sie schon viel erreicht hatte und das sie sich keine Sorgen machen sollte wegen der Wache. Ich würde zu ihr stehen und mit Teibar war nun der richtige Krieger an der Spitze der Wache.

Als ich zu den Gemächern der Regentin kam, war schon wieder Volksauflauf. Teibar und die Slaverin waren bei der Regentin, wir setzen uns alle zusammen und die Regentin führte ein offenes Gespräch. Sie wollte von allen Anwesenden wissen, was sie an ihr zu kritisieren hatten, auch bezüglich der zurück liegenden Ereignisse. Wir diskutierten darüber, irgendwann kamen noch Sir Cloud, wohl ein alter Freund der Regentin, Lady Isabell und einige Sklavinnen dazu. Alle ließen sich über die Ereignisse aus, alle die die den Antrag von Dorian unterschrieben hatten ruderten jetzt zurück. Teibar und Isabell, versuchten zwanghaft ihre Unterschrift zu rechtfertigen, ich hatte ihn nicht unterschrieben, weil ich Dorian nur als Machtmenschen kennengelernt hatte. Isabell und Teibar konnte man es nicht übel nehmen, sie versuchten halt Alles und jeden zu unterstützen.

Irgendwann hatten wir alles durch und die Runde löste sich langsam auf, ich wollte noch kurz mit der Regentin reden, ich wollte ihr mein Geschenk geben. Oder doch lieber an der Tür ablegen und verschwinden? Sie sprach mit Sir Cloud, der wohl Schmied war, über eine eigene Schmiede, ich schaute auf als ich das hörte. Wollte Georg weg? Wollte sie ihn aus dem Weg haben weil er ein ständiger Ruhestörer und Kritiker war? Ersatz hatte sie ja schon. Ich überlegte als sie mich dann ansprach.

Ich schreckte kurz hoch und fing an zu stottern, von wegen das sie immer stark sein musste und ich hätte was für sie und so. Ich ging schnell auf sie zu und gab ihr die kleine Schachtel schnell in die Hände und wollte schon weg. Als sich mich bat noch einen Moment zu bleiben. Sie sagte mir, dass sie im Moment sehr viel um die Ohren hatte, auch bezüglich Reisen und keine Zeit für ihre Sklavin finden würde. Sie wollte sie in gute Hände für diese Zeit geben und nicht ins Slaverhaus. Reisen? Bestimmt wieder zu dem komischen Richter, der heiß auf männliche Sklaven war, und wie mir meine Quellen aus Jorts berichteten, wieder über Nacht bleiben.

Ich stimmte zu, ich denke die Kleine ist recht anständig und sie und Honey würden gut miteinander auskommen und Honey könnte ihr einiges beibringen. Vielleicht freute sich Honey auch, weil sie ja Schwanger war und nicht mehr alles erledigen konnte was ich wollte. Ich wollte gerade gehen, als die Regentin das Päckchen öffnete, das gelbe Blumengesteck heraus nahm und an ihren Haaren befestigte.

Sie sah sehr hübsch damit aus...

Ehre und Stahl!

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