Donnerstag, 10. Dezember 2015

Der Verkauf


Eine Sklavin bleibt eine Sklavin und so sollte man sie auch behandeln. Man sollte ihr nie den Eindruck vermitteln, dass sie eine Wahl hat. Dies habe ich leider getan. Aus Liebe? Aus Dummheit? Aus Unerfahrenheit? Vielleicht von alledem etwas. Ich war auf dieser Welt schon immer alleine, ohne Vater und ohne Mutter. Immer auf der Suche. Ungewissheit ob Vater und Mutter noch lebten. Doch dann kam Madita und nahm mir nicht nur die Jungfräulichkeit sondern gab mir auch das Gefühl jemanden zu haben der meine Familie ist. Sie zeigte mir, dass man nicht nur mit dem Schwert aus Stahl Spass haben kann. Ich machte sie zu meiner Familie und suggerierte ihr in dem Moment das sie eine Wahl hätte. Dies war ein Fehler.


Seit einiger Zeit merkte ich, dass sie mir nicht mehr loyal und ergeben diente. Sie hatte nur noch Augen für den Händler Grae, der jetzt Slaver war. Sie strahlte nur noch wenn sie ihn sah, sich versuchte immer in seiner Nähe zu sein. Vielleicht merkte ich diese Umstellung nur, weil ich sie als Teil meiner Familie sah. Was wären meine Möglichkeiten gewesen. Sie zu bestrafen? Ja natürlich, aber was brachte mir das? Sie hatte das Gefühl, dass sie sich für einen anderen Herrn entscheiden durfte, durch die Freiheiten die ich ihr gab. Mir fehlte die Kraft sie zu strafen und ständig auf sie Einzugprügeln.


Verkauf! Mir reichte es nicht mehr was Madita entschied mir zu geben. Ich wollte eine andere Kajira, die Madita von früher. Die sich um einen jungen Krieger kümmerte. Die gab es nicht mehr. Ich wusste das Grae verrückt nach ihr war. Also fragte ich ihn. Er zickte erst etwas rum, weil er sich schon eine andere Kajira zugelegt hatte, aber entschied sich dann doch sie zu kaufen. Natürlich wollte ich etwas Profit heraus schlagen. Ich sagte ihm, dass ich wenigstens das bekommen möchte, was sie mich gekostet hatte. Sieben Silber! Ha ha, sie kostete mich nur fünf Silber. Madita war bei dem Verkauf nicht anwesend. Ich informierte sie auch nicht vorher. Warum auch? Ich war ihr Herr, ich konnte mit ihr machen was ich wollte. Und seien wir ehrlich. Im ersten Moment wäre sie geschockt und erbosst doch schnell würde die Freude überwiegen.


Traurig macht mich das schon. Aber ich denke, dass war ihr geheimer Wunsch den ich ihr erfüllt habe. Was bleibt mir außer Trauer und wieder alleine zu sein. Wird mich der Anblick von Madita an einer anderen Kette schmerzen? Mit Sicherheit. Es wird mir höllische Schmerzen bereiten. Deswegen werde ich wohl der Oase den Rücken kehren. Alle meine Ämter, nun gut ist nur ein Amt und auch nur als Vertretung für den Kommandanten, niederlegen und gehen. Mal sehen wo mich meine Reise hin führt.  






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