Donnerstag, 22. August 2013

Turmus brennt

Ich stand wie fast jeden Morgen, dem ich zurück in Turmus war, am Hafen und schaute den Fischern zu. Meine Verletzungen waren so gut wie abgeheilt, ich war noch nicht wieder im Dienst, aber das dürfte nicht mehr lange dauern. Es fehlte eigentlich nur noch die Zustimmung der Heilerin Lady Jean, das ich wieder einsatzfähig war. Ich hätte ihr gerne gezeigt wie einsatzfähig ich mit meinen Waffen war. Hätte gerne gesehen wie ihr langes Haar auf mich falllen würde, wenn sie auf meinem Liebesspeer saß und mich ordentlich durch ritt.

Kannst du mir mal sagen was das soll, was ist das für schlech.... die Stimme brach ab. Ist das nicht Dabo's Boot was da so schnell in den Hafen kommt? Ich schaute interessiert hoch. Nebel lag noch über den Vosk und man konnte nicht wirklich weit sehen. Ich ging die Treppen zu den Fischern herunter und stellte mich mit ihnen an den Pier. Das Segel war gehisst und das Boot hatte ordentlich Tempo aufgenommen und raßte Richtung Fischerboote und Pier. Es wurde nicht langsamer als es näher kam und wir sahen auch niemanden an Deck. Los weg von hier, schrie ich die Fischer an und packte eine Händlerin am Kragen, die in den Fischkörben nach schönen Fischen suchte. Wir konnten uns gerade noch in Sicherheit bringen als das Boot mit irren Tempo auf die anderen Boote und das Pier knallte. Man hörte Holz bersten und überall folgen Holzstücke durch die Gegend. Ich hatte mich schützend über die Händlerin geworfen, die um es kurz zu erwähnen eine sehr guten Vorbau hatte wie ich merkte, stand nun auf und ging zurück um mir die Bescherung anzusehen. Als ich näher zum Chaos kam, sah ich einen Fischer, der es nicht rechtzeitig geschafft hatte weg zu kommen. Ihn hatte ein Stück fliegendes Holz förmlich aufgespiest und sein Darm hing an der Spitze. Kein schöner Tod. Ich befahl den anderen Wachen, die alle angerannt kamen nach weiteren Leuten oder sogar nach der Besatzung des Bootes zu suchen. Hätten wir die Besatzung nur eher gefunden, vielleicht hätten wir ein paar Ahn mehr Zeit gehabt, aber durch den riesen Zusammenstoß konnten wir nicht gleich die Toten finden. Bis ein neuer Rekrut wild schrie und mit den Händen gestikulriend nach mir winkte.

Ich sah auf den toten Körper und war wie erstarrt. Ich blickte in die Runde, es standen Fischer, Krieger, sogar die Händlerin um den Toten. Ein Pfeil ragte aus seinem linken Auge. Ich öffnete gerade den Mund als wir das Surren hörten. Ein Surren, wenn man es einmal gehört hatte nie mehr vergaß. Der Rekrut sah mich verwirrt an und wollte gerade Fragen was das wäre, als ich schon in Deckung schrie. Ich packte mir wieder die Händlerin, warf mich erneut auf sie und zog den Toten Fischer über uns. Er war nicht ganz so groß wie ich, aber es reichte um nicht von den Pfeilen getroffen zu werden. Als der Pfeilhagel beendet war, warf ich den Körper von mir, stand auf und packte die Lady, warf sie mir über die Schulter und rannte Richtung Kaimauer. Ich sah den jungen Rekruten, mehre Pfeile hatten ihn getroffen, einer stecke direkt in seinem Hals. Er war tot und die anderen Krieger rannten über ihn als sie flohen. Wir hörten schon die zweite Welle surren, aber diesmal klang das Surren anders. Der Nebel bedeckte Himmel färbte sich rot, die Pfeile die da ankamen brannten. Ich versuchte so schnell wie möglich die obere Kaimauer zu erreichen. Ich setze die Lady ab, gehen sie schnell nach Hause, packen das nötigste und dann in den Palast oder Feste. Ich schnappte mir ein Schild von einem toten Krieger, rannte zu drei anderen und Befahl ihnen Alarm zu schlagen, als der Feuerregen begann.

Menschen liefen wie wild durch einander als ich an der Bäckerei ankam. Ich schrie nach Gwenda und meiner Tochter. Beide waren nicht zufinden. Die Invasoren waren noch nicht gelandet, deshalb hoffte ich das alles bei ihnen gut wäre. Teile des Hafens brannten, teilweise sah ich brennende Menschen. Ich lief zur Hafenmeisterei, ich wollte nach Isabell sehen, aber auch die Hafenmeisterei war leer. Diese Blauen, die fangen erst Mittags an zu Arbeiten. Ich hörte plötzlich ein irrsinniges Geschrei und dann einen lauten Knall. Ich lief heraus und sah einen Tarn am Boden, ich hatte schon länger kein Gladius mehr in der Hand und auch Trainieren war mir verboten worden, aber töten verlernt man nie. Ich griff mein Schwert und rannte zum Tarn, aber als ich da ankam sah ich Ruan, der wohlauf aber mit dem Bein unter dem Tarn feststeckte. Brom, schön dich zu sehen, ich komme hier nicht raus. Ich half ihm raus und wir suchten Deckung weil wir wieder Pfeile surren hörten. Ruan sah mich an, ich musterte sein Bein, es blutete aber es schien sonst zu gehen. COS? fragte er mich. Ich zuckte mir den Schultern. Doch dann zeigte er mit ausgestreckten Arm auf die Hafeneinfahrt und wir konnten die Kriegsschiffe von Cos erkennen.Sie landen an. Wo sind unsere Bogenschützen? Kommandant, viele Krieger sind noch verletzt, sichern den Palast oder evakurien die Leute. Ich fluchte, somit konnten die Krieger aus Cos den Hafen förmlich überennen. Ich stütze Ruan zu anderen Kriegern die mit Armbrüsten Richtung Cos Schiff schossen. Männer lasst das, hier stehen wir auf verlorenen Posten. Ein Teil von euch sammelt sich in der Feste und der andere Teil im Palast. Wir müssen den hohen Rat und den Administrator mit Familie schützen. Ich sah zu den älteren Kriegern, die die am Hafen lebten, bringt eure Familien vom Hafen weg. So teilten sich alle auf und liefen in verschiedene Richtungen.

Ich sah das erste Cos Schiff immer näher kommen, ich drehte mich um und lief zur Hafenheilerei um zu sehen ob Einwohner dort behandelt wurden. Doch zum Glück stellte ich fest, dass niemand hier war. Als ich wieder heraus kam, standen zwie Cosianer vor mir. Beide hatten ihre Schwerter in der Hand. Ich holte aus und schlug mit meinem Gladius zu, doch der erste konnte locker ausweichen und der andere versetzte mir einen Hieb auf den Oberschenkel. Ich biss die Zähne zusammen als ich den Schmerz spürte, der Schnitt war nicht tief aber es durchzuckte mich trotzdem. Die beiden Krieger lachten. Ha ha, kein Wunder das die Krieger aus Turmus Gift brauchen. Ich stand ruhig da und schaute die beiden nur an. Der eine Griff mich an, diesmal aber konnte ich ausweichen, doch ich änderte beim Ausweichen meine Richtung, damit hatten beide nicht gerechnet und so konnte ich dem der mir die Wunde zugefügt hatte auch eine Wunde zufügen, aber ich zog ihm mein Gladius durch Gesicht. Er schrie, mehr vor Wut als vor Schmerz. Willkommen in Turmus, grinste ich ihn an.


Nun griffen mich beide gleichzeitig an, ich konnte den einen mit meinem Schild wegstoßen und den anderen mit meinem Gladius blocken. Ich merkte, dass ich lange nicht Trainiert hatte, aber es fühlte sich auch gut an endlich wieder mein Schwert zu führen. Ich parrierte Hiebe von beiden abwechselnd, doch meine Größe und Armlänge verschaffte mir einen Vorteil. Ich wich einem Hieb aus, drehte mich und trat den einen Krieger ins Gemächt. Parierte einen Hieb des anderen und drehte mich schnell um den auf den Boden knieenden und seinen Sack festhaltenden Krieger und konnte ihn so enthaupten. Doch leider konnte ich mich nicht schnell genug wieder umdrehen und sah das Gladius auf meinen Kopf zu rauschen. Für einen kurzen Moment dachte ich an mein Leben und knief die Augen leicht zu, doch als ich einen dumpfen Aufschlag hörte, öffnete ich die Augen wieder und sah den Krieger tot auf dem Boden liegen. Brom meine Freund, komm wir müssen in den Palast den Administrator beschützen. Ich lief zu Gerd und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Ich danke dir, ohne dich wäre ich jetzt tot. Ich grinste und schaute auf sein gesundes Auge, zum Glück hast du gut gezielt. Er lachte und nahm die Armbrust herunter, ich hatte beim Schießen die Augen zu. Wir lachten, aber nur kurz, wir blickten über den Hafen und es wurde uns ganz anders. Die Cosianer, waren angelandet, der halbe Hafen stand in Flammen, es lagen viele Tote auf den Straßen. Frauen die nicht mehr wegkamen wurden von Horden von Kriegern verfolgt, ihnen wurden die Kleider vom Leib gerissen und mitten auf der Straße vergewaltigt. Ich sah einen männlichen Sklaven, dem ein Bein nach dem anderen abgehackt wurde nur zur Belustigung. Gerd hielt meinen Arm, wir können nichts tun, komm in den Palast zu den anderen. Da werden wir zurück schlagen und sie in Empfang nehmen!

Der Angriff überraschte uns, viele Krieger starben. Wir versuchten die Angriffswellen aufzuhalten, aber es waren zu viele. Ich sah Gerd an, es machte ihm zu schaffen das er nur ein Auge hat. Er kämpfte wie ein Larl, jeder Krieger konnte stolz sein einen solchen Nebenmann zu haben. Doch uns verließen nach und nach die Kräfte. Wir hatten den Vorteil, dass der Weg zum Palast durch eine Enge führte, aber so schnell wie wir die Eindringlinge nieder mähten so schnell wurden ihre Reihen wieder aufgefüllt. Plötzlich gab es einen höllen Lärm, Holz brach, Steine flogen umher. Die Cosianer schossen mit Katapulten auf den Palast, dicke Steinbrocken brachen aus dem Palastmauern und begruben einige von uns darunter. Unsere Reihen dezimierten sich schnell. Ich sah Gerd an und er mich, er nickte mir zu. Dies bedeutete das wir hier so lange blieben bis die Priesterkönige uns holen würden. Ich lächelte als es plötzlich einen lauten Knall gab und ich in hohen Bogen gegen eine Wand geschleudert wurde. Ich konnte mich vom Schutt befreien, überall war eine Staubwand, ich konnte Gerd nicht mehr sehen. Ich kletterte durch das Loch in der Wand, bei dem Aufschlag hatte ich mein Gladius verloren. Ich lief durch den Palast um nach den Administrator und seiner Familie zu suchen, wischte mir dabei den Staub aus den Augen. Der Palast war wie ausgestorben. Ich dachte schnell an den Geheimgang der für solche Notfälle eingerichtet worden war. Ich schaute mich nach einem Schwert um und zum Glück fand ich eins auf einem Tisch liegen. Ich rannte schnell Richtung Gang als ich das Poltern an den Türen hörte und dann jemanden sagen, da an der Seite ist ein Loch.

Ich rannte den Gang entlang, ich hatte ihn wieder gut verschlossen, so schnell würde niemand ihn finden. Als ich am anderen Ende heraus kam, atmete ich erst einmal tief durch. Ich sah schnell die Spuren der flüchtigen Leute und folgte ihnen. Nach ein paar Ahn hatte ich die Gruppe eingeholt. Ich kündigte mich schon von weitem an, damit sie mich nicht für einen Feind hielten. Ich musste grinsen als ich alle sah die mir wichtig waren. Ich hoffte das Gerd es auch noch schaffen würde. Nova kam auf mich zu gerannt, ich nahm sie in den Arm, wir gingen zusammen auf Gwenda zu und ich drückte beide feste an mich, Gefährtenschaft hin oder her. Ich sah den Administrator an und nickte ihm zu ...

Ehre und Stahl!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen